Firstprizebears Very Brown, Laura

Das Kapital einer erfolgreichen Zucht sind die Hündinnen “Laura“ ist INT Holl. Belgl Lux. Dt.VDH-CZ-Polnischer-und Slovenischer Champion und Weltsiegerin Firstprizebears Very Brown. Sie wurde am 22.9.1997 geboren und feierte gerade ihren 10. Geburtstag – Zeit, um diese außergewöhnliche Hündin ins Rampenlicht zu setzen.

Warum außergewöhnlich???

Weil sie die Mutter von vier Würfen ist? An sich nichts Besonderes!
Aber aus diesen vier Würfen sind bis zum heutigen Tag 16 Champions hervorgegangen. Einige sind noch auf dem Weg zum Titel, sprich, diese Zahl kann nur noch größer werden. Viele werden denken, na das ist alles Zufall. Ich behaupte, dass es so nicht ist, sondern eine logische Folge von züchterischem Wissen.

Das Kapital einer erfolgreichen Zucht sind die Hündinnen! Sie sollten von hoher Qualität sein und die Abstammung eine enge Linie verfolgen. Die Ahnentafel Ihrer Hündin soll für Sie wie ein offenes Buch sein. Der Idealfall wäre, wenn Sie bei einer 6-Generationen Ahnentafel sich zu jedem einzelnen Namen ein Bild vom entsprechenden Hund machen können. Besser noch, man würde diese Hunde alle persönlich mit ihren Schwächen und Stärken kennen. Unerlässlich sollte es für jeden Züchter sein, die Bearded-Collie-Szene zu verfolgen. Welcher Rüde vererbt was mit welchen Damen und ebenso, welche Damen setzen sich erfolgreich durch. Ihre Beobachtungen sollten auf gar keinen Fall an Ihren Landesgrenzen aufhören!

Englische Yearbooks sind eine wunderbare Quelle, um sich mit Ahnentafeln vertraut zu machen. Noch viel umfangreicher ist die schwedische Bearded Collie Database, eine wahre Goldgrube an Info.

Das erste Problem bei vielen Züchtern liegt darin, dass sie selber meistens die Qualität ihrer Hündinnen zu hoch einschätzen und wenig aus den Ahnentafeln ersehen können oder viele Hunde darin gar nicht kennen. Das ist ein Problem.

Lauras Erfolgsgeheimnis

Zurück zu “Laura”: Lassen Sie mich erklären, wieso ich glaube, dass ihr Erfolg eine logische Folge ist. Der rote Faden, der in dieser Erfolgsstory immer wieder auftaucht, heißt „GB Ch. Pepperland Lyric John at Potterdale“, neben seinem berühmten Sohn „Ch. Shilstone Choir Boy“ (selber Vater von 67 Championkindern), der ultimative Beardie schlechthin.

In einer der letzten Beardie Revuen wurde auf ihn verwiesen. Es ist aber nicht nur dieser Name, sondern es ist dieser Typ des Bearded Collies, den ich so gerne sehe. Das große Zuchtziel für mich ist es, einen Hund wie Lyric John oder einen Shilstone Choir Boy zu züchten. “Laura” kommt aus einem Wurf von 11 Welpen, wovon fünf in die Zucht gegangen sind – und das in vier verschiedenen Ländern. Laura stammt aus einer engen Linienzucht. Ihr Vater “Firstprizebears Emerson” stammt aus einer Halbgeschwister-Verpaarung auf “Ch. Potterdale Serenade”.

Ihre Mutter, Ch. Firstprizebears Hillary Clinton, kommt ebenfalls aus einem sehr erfolgreichen Wurf mit von 11 Welpen, von denen fünf Champion wurden.
Hillary ist liniengezüchtet auf Ch. Potterdale Prelude und Ch. Potterdale Serenade, die alle wiederum mit Lyric John in Verbindung stehen.
Die Verpaarung von Lauras Vater wurde in 2000 wiederholt, wiederum gingen Hunde in die Zucht und zwei wurden Champion. Soweit zu „Lauras“ Eltern. Wie wichtig die Abstammung einer Zuchthündin ist, sollte jetzt schon deutlich geworden sein. Ebenfalls ist es von großer Bedeutung, dass man an einem Typ festhält, eben dem Typ, von dem man überzeugt ist, dass er es ist, der dem Standard entspricht.

Neben diesen äußeren Merkmalen ist das Wesen von ganz erheblicher Bedeutung. Ich liebe ruhige, ausgeglichene Beardies, die den Schelm im Nacken haben. Nervöse, ängstliche und unsichere Beardies sind gar nicht meine Welt. Es müssen echte Beardie-Persönlichkeiten sein. “Laura“ hat eine imposante Ausstellungskarriere hinter sich, wie man oben schon lesen konnte. Sie war und ist von ihrem Wesen her eine wirkliche braune Dame. Wenn alle schwarzen Beardies rechts laufen, läuft sie links. Man sagt, braune Beardies sind anders. Das kann ich nur bestätigen. Laura hat immer gute Laune und ist zusammen mit ihrem berühmten Bruder „Vancouver“ ein unschlagbares Team. Laura hat den Willen, ihre Menschen glücklich zu machen. Ihr Hüteinstinkt war bei unseren fünf Schafen berüchtigt.

Sie hat diesen unendlich tiefen, unergründlichen Blick in ihren wunderschönen, dunklen Augen. Mir treibt er die Tränen in die Augen, einfach so. Andererseits kann sie mit diesem herrlichen Fragezeichen-Ausdruck einen komplett unsicher machen.

Einfach ein Traumbeardie!

Ein Traum ging in Erfüllung

In 2001 war es endlich soweit, dass mein lange gehegter Traum in Erfüllung ging und ich endlich die richtige Hündin hatte, sprich „Laura“, um in die USA zu fliegen und sie dort zu decken.

Eur FCI 03 + 04 + 05-NL-B-SK-CZ-Lux-D-VDH-UK & INT Ch. Firstprizebears Apache
Eur FCI 03 + 04 + 05-NL-B-SK-CZ-Lux-D-VDH-UK & INT Ch. Firstprizebears Apache

Der Traumpartner für Laura schlechthin war der damals schon fast 12 Jahre alte Ch. Windfiddler Still Cruisin. Er selber war ein Top Gewinner, aber auch Top Vererber, und ich hatte ihn schon lange, lange im Visier. „Windfiddler Still Crusin“ ist auch ein auf „Ch. Pepperland Lyric John” liniengezüchteter Hund. Das Resultat waren 10 Welpen, wovon sechs Champion geworden sind, neun sind in sechs verschiedenen Ländern in die Zucht gegangen.Der berühmteste von ihnen ist der englische Champion und Cruftssieger Ch. „Firstprizebears Apache“.

Wiederum sollte deutlich sein, dass es hier nicht mehr um Glück (das braucht man immer!) und Zufall gehen kann, hier ist es ein System. Das habe ich vorher schon angedeutet.

Erfolgreiche Kinder in weiteren Würfen

In 2002 wurde „Laura“ mit Ch. „Double Scotch Jolly Joker“ verpaart, der auf Lauras Vater über „Firstprizebears Emerson“ und „Firstprizebears Eminence zurückgeht. Es gab 10 Welpen, fünf gingen in die Zucht in vier Ländern und vier wurden Champion.

2003 wurde „Laura“ in England von dem Topvererber GBCh. „Gillaber Drummond“ belegt. Er geht zurück auf Ch. Potterdale Conclusion, der wiederum auf Lyric John zurückgeht. Es gab acht Welpen, die a l l e in die Zucht gegangen sind und wovon bis jetzt sechs Champion geworden sind, eine Hündin ist auf dem Weg zum Championtitel.

“Lauras“ letzter Wurf in 2005 war noch etwas Besonderes. Wir haben sie Wendy Hines in England „ausgeliehen“. Wendy verpaarte sie mit „Gillaber Drummonds“ Sohn GBCh. „Diotima Seawolf at Ramsgrove“. Auch er hat wieder den roten Faden in seiner Ahnentafel über Ch. Potterdale Conclusion zu Ch. Pepperland Lyric John.
Dieser Wurf von Laura und Tolley bestand aus acht Welpen, wovon bis jetzt zwei für die Zucht gebraucht wurden. Ein Rüde, der in die USA gegangen ist, ist Champion. Die Rüden in England und in Australien aus diesem Wurf sind auf dem besten Weg Champion zu werden.

Inzucht als Erfolgsrezept

Ich möchte verdeutlichen, dass bei dieser Linienzucht nicht von irgendwelcher Inzuchtdepression ausgegangen werden kann, ansonsten würde es keine großen Würfe geben, und die Hündinnen würden nicht so problemlos ihre Babys bekommen und großziehen. „Lauras“ Kinder haben sich ebenfalls in der Zucht als hervorragende Vererber erwiesen und zahlreiche Championkinder hervorgebracht. Laura war eine großartige Zuchthündin, die mit sicherem Instinkt wußte, was sie machen muß. Diese natürlichen Instinkte hat sie an ihre Kinder vererbt. Meine Aspen, Lauras Tocher, würde, wenn ich sie ließe, ihre Welpen draußen alleine in einer Erdhöhle gebären. Lauras Söhne sind als Deckrüden sehr, sehr sicher und decken nur, wenn die Herzensdame den wirklich optimalen Zeitpunkt hat.

Alles sehr, sehr wichtige Aspekte, die man niemals vernachlässigen darf. Bei allen Erfolgen ist die Vitalität der Hunde von aller größter Bedeutung, sprich langlebige, gesunde Beardies, die auch noch Hüteinstinkt haben. Wenn diese Hund diese Anlagen weitervererben, ist alles perfekt.

Die Grenzen

Selbstverständlich darf man nur bis zu einem bestimmten Grad enge Linienzucht, betreiben. Man muß immer wieder etwas Altbewährtes mit etwas Neuem verpaaren.
Allerdings sollten diese Hunde typmäßig ähnlich sein. Falls ich einen Rüden benütze, der ein Outcross zu meiner Hündin ist, achte ich sehr darauf, dass er selber gut liniengezüchtet ist, sprich, dass er seinen Typ vererben kann. Leute, die unsere Welpen ansehen, sagen sehr oft, „bei Dir sehen die Welpen immer alle gleich aus“. Das ist ein großartiges Kompliment, sprich, es gelingt mir, den Typ festzuhalten, den ich so liebe.

Viele Leute finden in der Ahnentafel ihrer Hunde irgendeinen Champion in der 5. Generation und wollen dann ein enge Linienzucht auf diesen einen Hund betreiben. Vergessen Sie es, das wird nicht klappen. Die meisten Merkmale gehen nach der 3. Generation verloren. Die Ahnentafel ist wie ein Mosaik, viele kleine Teile bilden das Gesamtkunstwerk, aber die kleinen Einzelteile solle alles kleine Diamanten sein. Ein Diamant umgeben von Kieselsteinen wird kein Kunstwerk ergeben.

Keine Zauberei

Erfolg in der Zucht und auf Ausstellungen hat nichts mit Zauberei zu tun, natürlich braucht man ein Quäntchen Glück. Es ist allerdings unerlässlich, sein eigenes Zuchtmaterial zu kennen, nur dann wird es gelingen, nicht nur Welpen zu züchten, sondern auch Erfolg zu haben. Jeder Wurf, den man plant und durchführt, sollte so gut sein, als ob man selber einen Hund daraus behalten will. Man sollte weder Mühe noch Geld noch Zeit scheuen, um zum Ziel zu gelangen. Aber aller Anfang sollte immer die Hündin sein, das ist Ihr Kapital, nur damit können Sie eine erfolgreiche Zucht aufbauen.